zur Startseite zur Startseite


Projekt zur Bekämpfung von Korruption in Kursk/Russland

Veranstaltungswoche vom 10. bis 16. November 2003 in Kursk / Kooperation mit der russischen Vereinigung Znanie

Bestechung, Vorteilsgewährung, Subventionsbetrug und andere Formen der Korruption sind in ganz Europa zu einem weit verbreiteten und daher sehr ernst zu nehmenden Faktor der rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Realität geworden. Gerade in den Staaten des ehemaligen sozialistischen Ostblocks hat die Korruption in Behörden und öffentlichen Verwaltungen nach der politischen Wende und mit dem Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft erschreckende Formen und Umfänge angenommen. Allein in unserem russischem Partnergebiet, der Region Kursk, wurden in den vergangenen Jahren 30 Strafanträge gegen hohe Beamte wegen Korruption im Amt gestellt und rechtskräftige Urteile gesprochen. Darunter Urteile gegen den stellvertretenden Gebietsgouverneur und mehrere Leiter von Gebietsadministrationen.

Frau Galina Okorokowa, Direktorin der Gebietsorganisation Kursk von Znanie, setzt sich bereits seit Jahren für Antikorruptionsmaßnahmen in Russland ein. Gemeinsam mit Bürger Europas e.V. und dank der Unterstützung des Auswärtigen Amts ist es jetzt möglich, dieses große gesellschaftliche Problem in einem deutsch-russischen Projekt zu behandeln. Bei Znanie Kursk handelt es sich um den größten und anerkanntesten Bildungsträger in Kursk, der über ausgezeichnete Arbeitsbeziehungen in öffentliche Verwaltungen und Behörden verfügt.

Vom 10-16. November werden wir in Kursk deutsche Erfahrungen und Modelle aus dem Bereich der Korruptionsbekämpfung vorstellen. Angesprochen werden sollen dabei vor allem leitende Angestellte des Gebietsgouvernements, der Gebietsadministrationen und Stadtverwaltungen einer Region, die so groß ist wie Belgien. Während der einzelnen Veranstaltungen werden die Gefahren von Korruption für die gesellschaftliche Entwicklung behandelt, Kontrollinstanzen zur Korruptionsbekämpfung in ihrer Funktion und Arbeitsweise vorgestellt, korruptionsgefährdete Bereiche von öffentlichen Einrichtungen näher betrachtet sowie Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter vorgestellt. Unsere deutschen Experten werden auf wichtige Fachfragen eingehen z.B. Vorgehen bei Verdacht und Auftreten eines Korruptionsfalls, Verhältnis von Datenschutz und Korruption, Umgang mit Belohnungen oder Geschenken, Sponsoring, Rotation von Personal und Sensibilisierung für Korruptionsgefahren in öffentlichen Einrichtungen.

Wir danken allen Partnern, u.a. dem Thüringischen Innenministerium, den Mitarbeitern von "Transparency International" sowie natürlich dem Auswärtigen Amt, die uns bei der Realisierung dieses Projekts unterstützen